„Frauen verdienen es, in ihren Berufen und Leidenschaften sichtbarer zu werden“

Nikon Team Personen und Ereignisse06 März 20256 Minuten Lesezeit
Paula and Heike for Nikon magazine

Zu diesem Internationalen Frauentag sprechen wir mit den Fotografinnen Heike Jasper und Paula Simon – Mentorin und Mentee. Sie wünschen sich, dass mehr Frauen ihre Meinung sagen

Heike Jasper und Paula Simon begannen ihre Fotokarriere auf ganz unterschiedliche Weise. Die eine wuchs mit einer Begeisterung für Fotos auf, die andere wollte dem Alltag als Physiotherapeutin entfliehen. Heute kämpfen beide Frauen für denselben Zweck: mehr Sichtbarkeit für Profifotografinnen.

 

 

Die beiden lernten sich bei dem Programm Nikon Female Facets kennen, einem deutschen Fotowettbewerb und Mentoringprogramm für Fotografinnen. In einem Gespräch mit dem Nikon Magazin tauschen sich Mentorin und Mentee über Karriereschritte und die wichtigsten Lehren aus.

Paula and Heike for Nikon magazine
© Paula Simon

Nikon Magazin: Welche Schritte haben dazu geführt, dass du Profifotografin geworden bist?

Heike: Ich habe als Technikerin im Fotolabor angefangen und lernte anschließend weiter – bis zur Fotoingenieurin und zertifizierten Ausbilderin. Ich war Dozentin an der Fachhochschule Köln und bin außerdem Autorin von Kamerabüchern, Referentin, Moderatorin und Schulungsleiterin. Jetzt gebe ich die Unterstützung zurück, die ich als Fotografie-Coach und Mentorin erhalten habe.

 

Paula: Ich begann zu fotografieren, um dem Alltag als Physiotherapeutin zu entfliehen. Dann meldete ich neben meinem Hauptberuf ein weiteres Gewerbe an und fotografierte Hochzeiten, Familien und Babys. Ich hatte immer das Gefühl, dass mir etwas fehlte – etwas Bedeutungsvolleres. Und ich wollte mehr über die Menschen vor der Kamera erfahren. Also spezialisierte ich mich darauf, die Leidenschaften und Berufe von Menschen zu fotografieren, um insbesondere Frauen mehr Sichtbarkeit zu verschaffen. Es ist für uns alle wichtig, wahrgenommen zu werden. Aber vor allem Frauen fehlt es oft an Mut, sich zu zeigen.

 

 

Hat sich das Umfeld für Fotografinnen verändert, seitdem ihr als Profis arbeitet? Wie wollt ihr erreichen, dass Frauen besser wahrgenommen werden?

Heike: Ich glaube, dass Frauen in der Fotografiebranche immer noch weniger sichtbar sind und daher seltener gebucht werden. Deshalb ist das Netzwerken so wichtig. Social Media und Videografie spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Paula: Mir ist wichtig, Frauen durch meinen Fotostil auf ehrliche und authentische Weise in Szene zu setzen. Der Weg dorthin sollte sich wie ein aufregendes Abenteuer anfühlen. Ich möchte ein Gefühl der Zugehörigkeit schaffen, indem ich Frauen mit meiner Art zu fotografieren ermutige – und durch meine Bilder.

 

 

Was waren die wichtigsten Lektionen, die ihr im Laufe eurer Karriere gelernt habt?

Heike: Bleibt dran. Selbst wenn der Weg nicht ganz gerade verläuft: Eines Tages werdet ihr die Hindernisse überwinden. Tretet mit anderen in Kontakt und teilt euer Wissen. Positives Denken kehrt zurück, wenn man positiv bleibt und auf sein Bauchgefühl hört. Es ist auch in Ordnung, Aufträge oder Projekte abzulehnen, die nicht zu einem passen. Es werden sich immer neue Türen öffnen und immer passendere Aufgaben und Projekte finden.

 

Paula: Sucht euch eine Nische, in der ihr euch wohlfühlt – und in der ihr wachsen könnt. Oder schafft euch eure eigene Nische. Delegiert Aufgaben (wie die Buchhaltung). Achtet auf eure körperliche und geistige Gesundheit. Es ist ein Marathon, kein Sprint. Legt Pausen ein, um neue Energie zu tanken. Ich versuche nicht, alles auf einmal zu erreichen.

Paula and Heike for Nikon magazine
© Paula Simon

Welchen Rat würdet ihr Fotografinnen geben, die ihr Hobby zum Beruf machen möchten?

Heike: Seid diszipliniert. Ein gewisses Maß an Disziplin ist unerlässlich – und davon sollte man sich nicht einschüchtern lassen (insbesondere, wenn es um das Schreiben von Angeboten oder die Buchhaltung geht). Kennt euren eigenen Wert und positioniert euch entsprechend. Natürlich erfordert das auch eine gewisse Portion Mut, kommt aber mit der Praxis. Verliert nie eure Neugier und Bereitschaft, Neues auszuprobieren.

 

 

Paula: Wenn ich noch einmal von vorne anfangen könnte, würde ich mich mehr mit Videografie befassen. Die Nachfrage ist sehr stark, besonders für Social Media. Wenn man sich für etwas begeistert, entwickelt man eine ganz eigene Perspektive. Es lohnt sich, darauf hinzuarbeiten. Es ist auch wichtig, ein Gespür dafür zu entwickeln, was man gerne fotografiert. Und dies durch einfaches Ausprobieren zu vertiefen. Folgt eurem inneren Feuer – dann kann es nur gut gehen. Ich habe nie darauf gewartet, dass die Bilder zu mir kommen. Stattdessen habe ich immer Leute gefragt, ob ich sie begleiten darf. So habe ich die Bilder bekommen, die ich mir vorgestellt hatte. Mit diesem Ansatz habe ich mein Portfolio entwickelt. Weitere Gelegenheiten und Aufträge folgten.

© Paula Simon

Heike, was hat dich dazu bewogen, Mentorin zu werden? Und Paula, wie kam es dazu, dass Heike deine Mentorin wurde?

Heike: In den vielen Jahren, in denen ich im Imaging-Bereich gearbeitet habe, waren da immer andere Menschen, die mich auf meinem Weg unterstützt haben. Diese Unterstützung möchte ich auch anderen Fotograf:innen bieten. Es tut gut, jemanden zu haben, der an einen glaubt. Dieses Gefühl möchte ich gern weitergeben.

 

Paula: Heike ist Teil des Programms Nikon Female Facets. Darüber habe ich sie kennengelernt. Im Jahr 2021 nahm ich an Heikes technischen Webinaren teil, um den Umgang mit meiner Kamera zu lernen. Sie gab mir das nötige Selbstvertrauen und half mir, meine Kreativität weiterzuentwickeln.

 

 

Wie funktioniert Mentoring? Was lernen Menschen durch persönliches Mentoring, das sie nicht online lernen können?

Heike: Wenn ihr etwas zum ersten Mal macht, solltet ihr zunächst alle technischen Wissenslücken schließen. Das muss auf das jeweilige Projekt zugeschnitten sein und Schritt für Schritt erfolgen. Dazu gehört auch, dass man herumexperimentiert und Fehler macht.

Eine Brücke zu bauen – von den oft ungeliebten technischen Aspekten hin zu Kreativität und Freude – das ist meine Leidenschaft. Es sollte mit Leichtigkeit von der Hand gehen. Ich liebe es, Menschen dabei zu helfen, zu brillieren. Ich hole sie dort ab, wo sie gerade stehen – und helfe ihnen, in ihrer Fotografie einen Schritt weiterzukommen.

 

 

Persönliche Betreuung ermöglicht direkte, individuelle Unterstützung. Es geht nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch um die Person hinter der Kamera – mit all ihren Fragen, Herausforderungen und individuellen Zielen. Als Mentorin gehe ich gezielt auf persönliche Stärken und Hindernisse ein. Ich helfe beim Aufbau von Geschäftsverbindungen und berate auf Basis meiner eigenen Erfahrung. Der maßgeschneiderte Ansatz und die direkte Interaktion machen den Unterschied – und ermöglichen oft den entscheidenden Durchbruch.

Paula and Heike for Nikon magazine
Paula and Heike for Nikon magazine
© Hyprdhan

 

Wie funktioniert Mentoring? Was lernen Menschen durch persönliches Mentoring, das sie nicht online lernen können?

Heike: Wenn ihr etwas zum ersten Mal macht, solltet ihr zunächst alle technischen Wissenslücken schließen. Das muss auf das jeweilige Projekt zugeschnitten sein und Schritt für Schritt erfolgen. Dazu gehört auch, dass man herumexperimentiert und Fehler macht.

 

Eine Brücke zu bauen – von oft ungeliebten technischen Aspekten hin zu Kreativität und Freude – das ist meine Leidenschaft. Es sollte mit Leichtigkeit von der Hand gehen. Ich liebe es, Menschen dabei zu helfen, zu brillieren. Ich hole sie dort ab, wo sie gerade stehen – und helfe ihnen, in ihrer Fotografie einen Schritt weiterzukommen.

 

Persönliche Betreuung ermöglicht direkte, individuelle Unterstützung. Es geht nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch um die Person hinter der Kamera – mit all ihren Fragen, Herausforderungen und individuellen Zielen. Als Mentorin gehe ich gezielt auf persönliche Stärken und Hindernisse ein. Ich helfe beim Aufbau von Geschäftsverbindungen und berate auf Basis meiner eigenen Erfahrung. Der maßgeschneiderte Ansatz und die direkte Interaktion machen den Unterschied – und ermöglichen oft den entscheidenden Durchbruch.

Paula and Heike for Nikon magazine
©Hyprdhan

Paula, was waren deine wichtigsten Erkenntnisse aus Nikon Female Facets?

Paula: Ich habe auf verständliche Art und Weise Wissen und Selbstvertrauen bekommen. Das gab mir den Mut, meinen Hauptberuf aufzugeben und mich ganz meiner Arbeit als Fotografin zu widmen. Es hat mich auch dazu veranlasst, eine Video-Challenge zu starten (@femaleperspectivestories), um mein Wissen und meine Erfahrungen mit anderen Frauen zu teilen und sie zu motivieren. Ohne die Seminare von Heike und den anderen NFF-Mentorinnen hätte ich das nie geschafft.

 

 

Was sind deine Pläne, Wünsche und Ziele für 2025?

Heike: Ich freue mich darauf, wieder meinen sechswöchigen Online-Fotokurs SHE CREATIVE für Fotografinnen abzuhalten. Und auf „Nikon Female Facets 5.0“, wo ich erneut als Mentorin fungieren werde. Ich möchte weiterhin Fotograf:innen jeden Geschlechts auf ihrem Weg unterstützen und ihnen mein Motto mitgeben: „Nur zu!“

 

 

Paula: Ich will weiterhin Sportlerinnen unterstützen, indem ich Videos und Fotos von ihnen mache. Ich werde auch kleine Filme drehen und sie via Social Media teilen. Das erhöht die Sichtbarkeit – denn unser Gehirn schenkt bewegten Bildern mehr Aufmerksamkeit.

Paula and Heike for Nikon magazine
Paula and Heike for Nikon magazine
@Hyprdhan & Paula Simon

Das steckt in der Kameratasche

Heike: Die Z9, mit der kann ich effizient und kreativ arbeiten. Dazu das NIKKOR Z MC 105mm f/2.8 VR S, das NIKKOR Z MC 50mm f/2.8 S und das NIKKOR Z 135mm f/1.8 S Plena. Außerdem habe immer das NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S zur Hand.

 

Paula: Die Z6III und das NIKKOR Z 135mm f/1.8 S Plena, das NIKKOR Z 35mm f/1.8 S und das NIKKOR Z MC 105mm f/2.8 VR S.

 

 

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