Street-Fotografie in Paris mit Lina Trinh und der Nikon Z f

Lina TrinhReisen und Landschaften20 Okt. 20236 Minuten Lesezeit
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»Mit einem Foto hältst du einen kleinen Teil der Geschichte eines Menschen fest«, sagt die Street-Fotografin Lina Trinh. Lina stellt die neue Nikon Z f vor. Sie spricht dabei nicht nur über die Kamera, sondern auch über Licht und Schatten, und erläutert, warum das Fotografieren bei schlechten Lichtverhältnissen noch nie so einfach war.

Lina Trinh begann während des Lockdowns die leeren Straßen von Paris zu dokumentieren. Sobald diese langsam wieder belebter wurden, verlagerte sich ihr Fokus auf diese kleinen menschlichen Momente in der Stadt des Lichts. Seit Kurzem hat sie eine brandneue Nikon Z f und wir haben mit ihr über die Kamera, ihren Stil und ihre besten Tipps für die Street-Fotografie gesprochen.

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Nikon Magazin: Hallo Lina, erzähl uns doch, wie du zum Fotografieren gekommen bist?

Lina Trinh: Beruflich bin ich als Art Director und Grafikdesignerin in der Werbung tätig. Während des Corona-Lockdowns hatte ich Zeit, darüber nachzudenken, was mit wirklich Spaß macht. Fotografie war schon seit Langem eines meiner Hobbys. Daraus einen Beruf zu machen, hatte ich bis dahin jedoch nie erwogen. 2019 habe ich mir eine professionelle Kamera zugelegt und mit dieser meine Heimatstadt Paris durchstreift, Aufnahmen gemacht und mich in Bildgestaltung geübt. Wegen Corona war die Stadt leer. Ich konnte ungestört die Architektur fotografieren und mit Licht experimentieren. Während die Stadt wieder zum Leben erwachte, begann ich nach und nach, die Menschen zu fotografieren – diese kleinen, spontanen Begegnungen und alltäglichen Momente, die ich vermisst hatte – eine Frau, die ihren Hund ausführt, ein lachendes Paar. Das hat meine Beziehung zur Stadt gestärkt und ist zudem der Grund dafür, dass ich in meinen Arbeiten heute Architektur- und Street-Fotografie kombiniere.

Hat deine Erfahrung mit Architekturaufnahmen dich hinsichtlich der Bildkomposition weitergebracht?

Ja, absolut. Ich habe viel über Lichtführung gelernt, da ich mich nur in der Nähe meiner Wohnung bewegen konnte und so immer wieder dieselben Straßen und Gebäude gesehen habe. Mir ist an denselben Orten jeden Tag etwas anderes aufgefallen – wie das Licht zu unterschiedlichen Tageszeiten auf die Wände fiel, die unterschiedlichen Oberflächen der Gebäude, Glas und Spiegel.

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Deine Arbeiten leben von Schatten und Kontrast. Wie kreierst du diesen Look?

Meistens suche ich gar nicht gezielt danach. Ich sehe einfach etwas, das mich interessiert, und mache ein Bild. Als Art Director bin ich selbstverständlich sehr visuell orientiert und entdecke während meiner Streifzüge immer wieder Neues. Was die Technik angeht, so fotografiere ich komplett manuell im RAW-Format und neige zur Unterbelichtung.

Fotografierst du Menschen eher aus der Entfernung oder gehst du auf sie zu und sprichst sie an?

Ich halte mich eher im Hintergrund. Bei Tagaufnahmen verwende ich häufig den Monitor und halte die Kamera unterhalb der Kopfhöhe, damit ich unauffällig Bilder machen kann. Nachts kommt bei mir allerdings häufiger der Sucher zum Einsatz, da ich so das Licht besser kontrollieren kann.

Welche Objektive verwendest du?

Bei mir dreht sich alles um Spontanität und Authentizität, daher verwende ich in der Regel das NIKKOR Z 85mm f/1.8 S. Meistens habe ich neben dem 85-mm-Objektiv das NIKKOR Z 35mm f/1.8 S dabei. Das 85-mm-Objektiv kommt eher dann zum Einsatz, wenn ich ein bestimmtes Motiv, eine Person oder ein architektonisches Detail, hervorheben möchte. Mit dem 35-mm-Objektiv fange ich dagegen die Atmosphäre der Stadt ein.

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Du bevorzugst also eher Festbrennweiten als Zoomobjektive?
Mit gefällt die Tiefenschärfe bei kleinen Blenden. Dadurch entstehen Bilder, die ans Kino erinnern. Das 35-mm-Objektiv eignet sich meiner Meinung nach zudem gut für Anfänger, da das Sichtfeld dem des Auges nahe kommt.

Du fotografierst jetzt mit der Nikon Z f. Wie gefällt sie dir?

Sie ist einfach toll! Das Design ist fantastisch: Vintage-Look vereint mit moderner Kameratechnologie. Selbstverständlich ist auch die Bildqualität absolut überragend.

Hast du dieselben Objektive verwendet wie sonst auch?

Ja, 85 mm und 35 mm. Zusätzlich hatte ich ein NIKKOR Z 26mm f/2.8. Das war wirklich spannend, weil ich dieses Objektiv sonst nicht verwende. Bei dem Weitwinkel muss ich näher an die Menschen heran, also heraus aus meiner Komfortzone, da ich normalerweise lieber weiter weg bin. Das war eine interessante Herausforderung für mich.

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Du fotografierst viel bei schwachem Licht. Wie hat sich die Z f dabei gemacht?

Die Aufnahmen sind überragend scharf. Ich habe viel zur blauen Stunde fotografiert und dank der integrierten Bildstabilisation sind mir auch frei Hand immer scharfe Aufnahmen gelungen. In der Regel verwende ich eine Blende von 1,8 oder maximal 2,8 bei einem ISO-Wert von 1.600 bis maximal 3.200. Die Z f konnte selbst bei 3.200 mit wirklich scharfen Aufnahmen und besonders niedrigem Bildrauschen überzeugen.

Was steht bei dir als Nächstes an?

Ich bin in Paris gerade in ein anderes Viertel gezogen. Dort gibt es so viel Neues zu fotografieren – neue Gebäude, neue Menschen. Paris ist eine Stadt, die niemals schläft – hier ist immer jemand unterwegs. Es gibt so viele Geschichten zu erzählen und ich mache gerne Bilder, die einen kleinen Moment aus der Geschichte eines Menschen festhalten. Ich möchte die Fantasie der Betrachter anregen, sodass diese sich durch das Motiv in den Augenblick hineinversetzen und sich vorstellen können, was gerade und im nächsten Moment passiert.

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Welchen Rat würdest du Einsteigern geben, die gerade mit der Street-Fotografie anfangen?
Zunächst einmal, dass man sich keine Gedanken machen muss, wenn man erstmal Tausende schlechte Bilder macht. Das geht uns allen so. Das schult das Auge. Man lernt aus Fehlern. Je mehr Bilder man macht, desto mehr übt man. Dadurch werden die Ergebnisse konsistenter und es werden immer mehr gute Bilder zwischen den schlechten. Außerdem braucht man Neugier in Bezug aus das, was man sieht. Man sollte die Menschen genau beobachten, wie sie sich verhalten, wie sie beim Sprechen gestikulieren. Street-Fotografie ist die stetige Suche nach etwas Interessantem, Reizvollem, das eine kleine Geschichte erzählt. Mach immer weiter.

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