So richtet ihr eure Kamera für TikTok ein (Tipps für Videos im Hochformat)
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Die Filmerin und Redakteurin Negin Gatavian hat auf TikTok mehr als 1,4 Millionen Likes. Hier erfahrt ihr, wie sie raffinierte Produktwerbung filmt
Die richtige Ausrüstung wählen
Kamera
Die Z7II ist für mich die erste Wahl wegen ihrer außergewöhnlichen Bildqualität und Vielseitigkeit. Der Vollformatsensor mit 45,7 Megapixeln erfasst beeindruckende Details. Das ist für die hohen Qualitätsstandards in der Werbung entscheidend. Ich schätze auch den Dynamikumfang, der bei der Postproduktion, insbesondere beim Color Grading, hilfreich ist.
Beim Kauf einer Kamera sollten Content-Creator:innen mehrere Schlüsselfaktoren überlegen: Auflösung – die 45,7 Megapixel der Z7II bieten beeindruckende Details – und starke Video-Funktionen (4K und ausgezeichneter Autofokus sind ein Muss). Achtet schließlich auf die Ergonomie und das Gewicht der Kamera. Ein komfortabler Griff ist wichtig für lange Videosessions. Die Z7II wurde dafür entwickelt.
Objektive
Das NIKKOR Z MC 105mm f/2.8 VR S fängt Details von Produkten im Nahbereich hervorragend ein, was für die Werbung unerlässlich ist. Die optische Qualität ist großartig und Makroaufnahmen verleihen meinen Videos ihre Einzigartigkeit. Das NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S sorgt für Vielseitigkeit und eignet sich einfach für alles, von Interviews bis zu lebhaften Szenen.
Licht
Gute Beleuchtung ist entscheidend für die Qualität. Ich benutze die Nanlite Forza-Leuchten, um einen professionellen Look zu erzielen.
Mikrofone
Da großartiger Klang meine Videos so viel besser macht, verwende ich ein Richtmikrofon, um eine hohe Klangqualität sicherzustellen: das RØDE VideoMic Pro.
Mehr dazu: Welche Audiogeräte brauche ich für professionelle Videografie?
Stative und Gimbals
Ein zuverlässiges Stativ von Manfrotto stabilisiert die Aufnahmen und ein Gimbal ermöglicht flüssige Bewegungen.
Kamera-Cage oder -Rig
Obwohl die Z7II für Videos im Hochformat komfortabel zu bedienen ist, montiere ich die Kamera mit einem Smallrig Cage auf einem Stativ.
Monitor
Der Atomos Ninja V-Rekorder hilft beim Fokussieren und sorgt für den perfekten Bildausschnitt.
Hintergründe
Ein sauberer, professioneller Hintergrund kann einen großen Unterschied im endgültigen Video ausmachen. Daher wähle ich nahtlose Papier- und Stoffhintergründe für verschiedene Setups.
Weiterlesen: 10 unverzichtbare Accessoires für die spiegellose Nikon Z
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Video-Einstellungen der Kamera
Beim Einrichten der Kamera für das Filmen führen einige wichtige Einstellungen zu einer sichtbar besseren Qualität. So stelle ich meine Z7II ein:
Auflösung (Standard)
Die meisten meiner Projekte nehme ich in 4K-Auflösung (3840 x 2160) mit 24 Bildern pro Sekunde (fps) auf. Diese Bildrate sorgt für einen cineastischen Look, der für Storys und kommerzielle Arbeiten bevorzugt wird.
Auflösung (Zeitlupe)
Zeitlupenaufnahmen mache ich normalerweise mit 120 Bildern pro Sekunde in 1080p-Auflösung (1920 x 1080). Das ermöglicht eine ruckelfreie Zeitlupenwiedergabe bei einer Verlangsamung auf 24 Bilder pro Sekunde und sorgt für einen dramatischen Effekt in meinen Videos.
Belichtungszeit
Als Faustregel gilt: Verwende als Belichtungszeit den Kehrwert der verdoppelten Bildrate, um eine natürliche Bewegungsunschärfe zu erzielen (bei 24 Bildern pro Sekunde sollte die Belichtungszeit also 1/50 s betragen, bei 120 Bildern pro Sekunde 1/250 s). Je nach Situation, z. B. beim Filmen eines Wassertropfens, verwende ich eine kürzere Belichtungszeit, um eine gleichmäßige Bewegung zu erhalten.
Scharfstellen
Bei bewegten Motiven ist der kontinuierliche Autofokus (AF-C) sinnvoll, bei unbewegten Motiven bietet die manuelle Fokussierung eine bessere Kontrolle.
Weißabgleich
Der Weißabgleich sollte manuell an die Umgebung angepasst werden. Ich passe den Kelvin-Wert meistens an die Lichtverhältnisse an. Dadurch werden Farbverschiebungen vermieden und das gesamte Filmmaterial erhält eine einheitliche Farbtemperatur. Verwendet eine Graukarte oder ein Weißabgleich-Tool, um ihn genau einzustellen.
Ausgewogenes Bildprofil
Verwendet ein „flaches“ Bildprofil, z. B. N-Log von Nikon, für einen besseren Dynamikumfang und mehr Flexibilität beim Color Grading in der Postproduktion.
Audio-Setup
Das Mikrofon kann direkt an die Kamera angeschlossen werden, um Audioaufnahmen zu synchronisieren. Überprüft vor dem Filmen die Audiopegel in den Kameraeinstellungen, um sicherzustellen, dass sie nicht zu hoch oder zu niedrig sind. Für eine optimale Aufnahme sollten die Pegel zwischen -12 dB und -6 dB liegen.
Stabilisierung
Beim Filmen aus der Hand sollte die Bildstabilisierung der Kamera (falls vorhanden) aktiviert werden, um Verwacklungen zu vermeiden.
Monitor und Histogramm
Wenn vorhanden, verwendet einen externen Monitor und behaltet das Histogramm im Auge, um sicherzustellen, dass die Belichtung ausgewogen ist.
Inhalte erstellen, die begeistern
Beachtet folgende Tipps, um Inhalte zu erstellen, die den Algorithmus ansprechen.
Aktuelle Themen sind entscheidend
Inhalte, die aktuelle Ereignisse oder beliebte Trends aufgreifen, erzielen aufgrund ihrer Aktualität und Relevanz bessere Ergebnisse.
Mit hochwertigen, attraktiven Inhalten überzeugen
Das umfasst visuell ansprechende Videos, fesselndes Storytelling und relevante Themen. YouTube eignet sich für ausführliche, informative oder unterhaltsame Inhalte. Auf Instagram und TikTok werden dagegen kurze, prägnante Videos bevorzugt, die ihre Botschaft schnell vermitteln oder unterhalten. Relevante Hashtags und optimierte Titel und Beschreibungen für die Suche kann die Sichtbarkeit ebenfalls erhöhen.
Einnahmequellen erkunden
Während ich mein Publikum vergrößerte, prüfte ich zusätzliche Einnahmequellen. Ich begann, mit Marken für gesponserte Inhalte zusammenzuarbeiten, was zu einem bedeutenden Teil meines Einkommens geworden ist. Und ich erstellte High-End-Werbespots für Marken, um ihnen zu helfen, ihr Publikum besser zu erreichen.
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Mit dem Publikum interagieren
Kommentare beantworten, um Feedback bitten und Content auf der Grundlage ihrer Interessen erstellen, hat meine Fangemeinde gestärkt und zu neuen Ideen geführt.
Verausgabt euch nicht
Wenn ich noch einmal anfangen könnte, würde ich mich von Anfang an auf Qualität statt Quantität konzentrieren. Es ist verlockend, viel Content zu produzieren, um Sichtbarkeit zu erlangen. Die Investition von Zeit in die Erstellung hochwertiger, gut durchdachter Videos zahlt sich auf lange Sicht jedoch aus.
Akzeptiert, dass es ein Lernprozess ist und habt keine Angst vor dem Scheitern. Jeder Fehler ist eine Gelegenheit, zu wachsen und sich zu verbessern. Die frühe Vernetzung mit anderen Creator:innen hätte meine Lernkurve beschleunigen können. Ich würde ich mich selbst ermutigen, Beziehungen aufzubauen und mehr zusammenzuarbeiten.
Denkt auch mal an euch. Die Erfahrungen als Content-Creator:in können überwältigend sein. Achtet auf eine gute Balance zwischen Content-Creation und dem Privatleben. Pausen einlegen und die mentale Gesundheit zu priorisieren sind entscheidend für den langfristigen Erfolg in diesem Bereich.
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