So geht’s: Polarlichter fotografieren

Scott AntcliffeReisen und Landschaften28 Okt. 20244 Minuten Lesezeit
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Mit diesen Kameraeinstellungen und Tipps zur Bearbeitung gelingen euch großartige Polarlicht-Fotos

Polarlichter sind eines der atemberaubendsten Phänomene der Natur. Dieses Schauspiel zu sehen und zu fotografieren, ist für alle Fotograf:innen ein aufregendes Erlebnis. Hier ist ein kleiner Ratgeber, um loszulegen.

Was ist die Aurora Borealis und wann ist die beste Zeit, sie zu sehen?

Das Polarlicht entsteht, wenn geladene Teilchen von der Sonne mit dem Magnetfeld und der Atmosphäre der Erde interagieren. Diese Teilchen stoßen mit Gasen wie Sauerstoff und Stickstoff zusammen, wodurch sie Licht in verschiedenen Farben aussenden – am häufigsten grün, aber auch rot, rosa und violett. Dieses natürliche Lichtspiel ist in den Polarregionen am besten zu sehen, weil sich hier das Magnetfeld der Erde konzentriert.

In Europa ist die beste Zeit für die Beobachtung der Polarlichter in den Wintermonaten, von Ende September bis Anfang April. Die langen, dunklen Winternächte bieten optimale Bedingungen, um die Lichter zu sehen – besonders in Ländern wie Norwegen, Schweden, Finnland und Island. Das Polarlicht ist um die Tagundnachtgleiche im März und September am aktivsten, wenn das Magnetfeld der Erde stärker mit den Sonnenwinden interagiert.

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Scott Antcliffe
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Das steckt in der Kameratasche
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Z9 + NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S, 14 mm, 15 s, f/2.8, ISO 500 ©Scott Antcliffe
Nikons’ Vorteile bei wenig Licht

Um das Polarlicht zu fotografieren, braucht man eine Kamera, die auch bei wenig Licht abliefert. Nikon bietet mehrere Modelle an, die ideal dafür sind. Die Nikon Z9 und die Z8 mit ihren herausragenden Schwachlicht-Fähigkeiten und ihrer hohen ISO-Empfindlichkeit sind perfekt geeignet, um die leuchtenden Farben und feinen Details des Polarlichts einzufangen. Zusammen mit den Objektiven mit Z-Bajonett, die eine hervorragende Lichtausbeute bieten, produziert meine Z9 scharfe und lebendige Bilder. Durch die Verwendung lichtstarker Objektive mit großer Lichstärke (z. B. 1:1.8 oder 1:2.8) gelangt mehr Licht auf den Sensor, wodurch das Bildrauschen reduziert und die Bildqualität in Situationen mit wenig Licht verbessert wird.

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Z9 + NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S, 14 mm, 15 s, f/2.8, ISO 500 ©Scott Antcliffe
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Einrichten und Einstellen der Kamera

  1. Das richtige Objektiv: Um Polarlichter zu fotografieren, ist ein Weitwinkelobjektiv unerlässlich. Damit könnt ihr so viel wie möglich vom Himmel einfangen. Das NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S oder das NIKKOR Z 20mm f/1.8 S sind eine ausgezeichnete Wahl. Ihre hohe Lichtstärke und der breite Bildwinkel können das gesamte Spektakel der Aurora erfassen.
  2. Montiert eure Kamera auf einem Stativ: Stabilität ist bei wenig Licht das A und O. Ein stabiles Stativ (ich bevorzuge ein Gitzo) verhindert Verwacklungen der Kamera und sorgt für scharfe Bilder – nützlich vor allem bei Langzeitbelichtungen.
  3. Belichtungszeit: Beginnt mit einer Belichtungszeit von etwa 10 bis 20 Sekunden. Bei längeren Belichtungszeiten gelangt mehr Licht zum Sensor und fängt die Bewegung und die Farben des Polarlichts ein. Eine zu lange Belichtung kann jedoch dazu führen, dass Sterne im Bild aufgrund der Erdrotation unscharf abgebildet werden. Experimentiert also mit verschiedenen Zeiten. Werte von 10 bis 25 Sekunden sollten zu guten Ergebnissen führen.
  4. Blende: Verwendet eine große Blendenöffnung wie f/1.8 bis f/2.8. Das maximiert den Lichteinfall, der für die Aufnahme von hellen und farbenfrohen Polarlichtern unerlässlich ist.
  5. ISO-Empfindlichkeit: Beginnt mit einer ISO-Empfindlichkeit von etwa 800 bis 1600. Höhere ISO-Werte erhöhen die Lichtempfindlichkeit des Sensors, führen aber auch zu Rauschen. Nikon-Kameras zeigen bei wenig Licht eine außergewöhnlich gute Leistung und ermöglichen höhere ISO-Empfindlichkeiten ohne nennenswertes Rauschen.
  6. Weißabgleich: Stellt den Weißabgleich auf ‘Tageslicht’ oder ‘Auto’. So bleiben die natürlichen Farben der Aurora erhalten. Ihr könnt auch im Kameramenü mit verschiedenen Einstellungen für den Weißabgleich experimentieren, um unterschiedliche Farbtöne auf euren Fotos zu erzielen.
  7. Fokussiermodus: Stellt die Schärfe mit dem manuellen Fokus präzise ein. Fokussiert defür auf einen weit entfernten hellen Stern oder eine andere weit entfernte Lichtquelle.
  8. SnapBridge nutzen. Setzt entweder einen klassischen Fernauslöser ein oder ladet euch die SnapBridge-App von Nikon herunter, mit der ihr die Kamera übers Smartphone auslösen könnt.
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Z9 + NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S, 19 mm, 25 s, f/2.8, ISO 500 ©Scott Antcliffe
Tipps zum Bearbeiten von Polarlichtbildern

Die Bearbeitung ist ein wichtiger Schritt, um das Beste aus euren Aurora-Fotos herauszuholen. Hier sind ein paar Tipps:

  1. Belichtung und Kontrast einstellen: Erhöht die Belichtung geringfügig, wenn das Bild zu dunkel erscheint. Ein verstärkter Kontrast kann helfen, die Formen und Farben der Polarlichter vor dem Nachthimmel zu definieren.
  2. Farben verstärken: Verwendet die Werkzeuge für Sättigung und Lebendigkeit sparsam, um die natürlichen Farben der Polarlichter hervorzuheben, ohne sie künstlich aussehen zu lassen. Grün ist die häufigste Farbe, aber mit subtilen Korrekturen lassen sich auch Rot- und Violetttöne entdecken, die vielleicht nicht sofort sichtbar sind.
  3. Rauschen verringern und schärfen: Selbst mit den besten Kameraeinstellungen ist ein gewisses Rauschen unvermeidlich. Verwendet Werkzeuge zur Rauschunterdrückung in eurer Bearbeitungssoftware, um das Bild zu bereinigen und gleichzeitig die Details zu erhalten. Eine leichte Schärfung kann mehr Details hervorbringen.
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Z9 + NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S, 14 mm, 15 s, f/2.8, ISO 200 ©Scott Antcliffe

Das Fotografieren der Polarlichter ist eine tolle Erfahrung. Wenn ihr die Möglichkeiten eurer Kamera kennt, sie richtig einstellt und später gezielte Bearbeitungen vornehmt, gelingen euch atemberaubende Bilder voller Magie. Also: Zieht euch warm an, geht raus in die Kälte und macht euch bereit, eine der schönsten Sehenswürdigkeiten der Welt zu fotografieren.

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